Spielorte

Die Fürstlich Lippische Hoftheatergesellschaft spielte nicht nur in Detmold, da die Einwohnerzahl Detmolds (1828: 3497 Einwohner, 1835: 4137, 1861: 5600 und 1875: 7000) für eine ganzjährige Spielzeit nicht ausreichte. Die Gesellschaft spielte deshalb auch noch in Pyrmont, in Münster und in Osnabrück sowie in späteren Zeiten auch in Paderborn, Minden und Bielefeld.

Theater in Detmold

Erbaut 1825 durch Fürst Leopold II. Hier wurde in der Regel von Januar bis Mai/Juni gespielt.
Albert Lortzing beschreibt das Theater in einem Brief an seine Eltern folgendermaßen: „Das Theater ist sehr niedlich, ungleich höher als das Köllner hat eine Menge Versenkungen, überhaupt viel Maschinerie.“ (VN 5)

Das Theater hatte nach einer Publikation von 1902 (Führer und Beschreibung der Residenzstadt Detmold und ihrer Umgebung) folgenden Sitzplan:

Theater Pyrmont

Pyrmont war schon im frühen 19. Jahrhundert ein Kurort und deshalb in den Sommermonaten von vielen in- und ausländischen Gästen besucht. Die Hoftheatergesellschaft spielte hier im Juli und August an sechs Tagen pro Woche. 1818 ließ August Pichler in Pyrmont auf eigene Kosten ein Theater bauen, d. h. in Pyrmont musste er niemandem für die Nutzung des Hauses Miete zahlen. Das Theater steht noch heute auf der Hauptallee in Pyrmont.

Theater Münster

Von Pyrmont aus reiste die Gesellschaft in der Regel nach Münster, einer stark vom Militair geprägten Stadt, und spielte dort ca. zwei Monate. Das Haus wurde in den Jahren 1774–1778 von Wilhelm Ferdinand Lipper erbaut, Ende 1890 endgültig geschlossen und 1894 auf Abbruch verkauft.

Theater Osnabrück

Im November/Dezember spielte die Gesellschaft in der Regel in Osnabrück, einer vom Beamtentum gepägten Stadt.